Menschenessen ist für Katzen oftmals nicht nur ungenießbar, sondern kann sehr gefährlich sein. Verbotene Nahrungsmittel für Katzen sind Kaffee, schwarzer und grüner Tee, Schokolade u.a.aufgrund des Koffeins, Knoblauch, Zwiebeln, Bärlauch, Avocado, Weintrauben, Sultanninen und Rosinen, Macademianüsse und einige Konservierungsmittel.
Was sollten unsere Hunde und Katzen nicht essen?
Nicht alles was uns schmeckt, ist auch für unsere Haustiere gut. Im Folgenden eine Auflistung von unverträglichen bzw. giftigen Nahrungsmitteln für Hund und Katze. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. in alphabetischer Reihenfolge.
Avocado: Sowohl das Fruchtfleisch als auch der Kern gelten als giftig für Hunde und Katzen aufgrund des Inhaltsstoffes Persin.
Alkohol, inklusive Medizin: Bachblüten z.B. immer mit Wasser anmischen; bei homöopathischen Mitteln Globuli und nicht Tropfen verwenden.
Bärlauch und Knoblauch: Auch wenn viele Knoblauch und Knoblauchpräparate immer noch für wirksame Anti-Flohmittel halten und diese auch gegen Parasiten helfen sollen, sind diese nicht geeignet für Hunde, Katzen und Pferde. Das in Knoblauch enthaltene Alliin (je älter die Knolle desto höher der Anteil) kann eine hämolytische Anämie verursachen. Die Debatte darüber, ob und wieviel Knoblauch man Hunden, Katzen oder Pferden geben soll, hat viele Tierhalter stark verunsichert. Enthalten doch auch käufliche Tierfutter, Hundekekse, Pferdeleckerlis, Nahrungsergänzungsmittel für Tiere sowie viele Rezepte für Hunde und Katzen Knoblauch. Das Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich hat Knoblauch toxikologisch als giftig bis stark giftig für Hunde, Katzen und Pferde eingestuft. Eine Überdosierung führt aufgrund der in der Knoblauchknolle enthaltenen Wirkstoffs Alliin (S-Allyl-Cystein-Sulfoxid), das bei Beschädigung der Pflanze enzymatisch in Allicin umgewandelt wird, zu oxidativer Denaturierung des Hämoglobins, was zur Bildung von Heinz-Körperchen in den Erythrozyten und zu einer hämolytischen Anämie. Klinische Symptome für eine Überdosierung mit Knoblauch bei Tieren sind Vomitus, Diarrhoe, Schwäche, Tachypnoe, Tachykardie, Anämie, Ikterus Hämoglobinurie.
Zwiebeln (Allium cepa): siehe Knoblauch. Bei einer Überdosierung zerstören die Schwefelverbindungen und ätherischen Öle in der Zwiebel die roten Blutkörperchen von Hunden, Katzen, Pferden und Rindern. Eine mittelgroße Zwiebel kann für einen fünf Kilogramm schweren Hund tödlich sein.
Schokolade und Kakao: In Schokolade ist der Stoff Theobromin enthalten, der für Tiere giftig ist. Für den Hund ist reines Theobromin beispielsweise schon in einer Dosis von 100 bis 200 Milligramm tödlich. Das Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich klassifiziert den Gehalt an "Theobromin in verschiedenen Produkten ist wie folgt: Kakaopulver 14-20 mg/g, Milchschokolade 1.5-2 mg/g, dunkle Schokolade 5 mg/g, Kochschokolade 15 mg/g." Eine Tafel Vollmilchschokolade enthält bereits 155 bis 232 Milligramm Theobromin und eine Tafel Zartbitterschokolade noch mehr. Zwei Stückchen Zartbitterschokolade können für einen Chihuahua bereits tödlich sein (Quelle Stiftung Warentest). Schon innerhalb der ersten vier Stunden nachdem ihr Tier Schokolade gefressen hat, kann es zum Auftreten der ersten Symptome kommen: Unruhe, Erregung, Hyperthermie, Ataxie, Schwäche, Hyperästhesie, Hyperreflexie, Tremor, Krämpfe, Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen, Tachypnoe, Dyspnoe, Tod durch Atemstillstand, Tachykardie, Herzarrhythmien, ventrikuläre Extrasystolen, Tod durch Herzstillstand, Polyurie, Diurese, und Inkontinenz.
Zwei zweijährige Englische Bulldoggen, ein Rüde und eine Hündin hatten pro Hund ein Stück Kuchen mit Schokoladenglasur gefressen, in der schätzungsweise 20-30g Schokolade enthalten waren. Die Hunde kollabierten, hatten Schaum vor dem Maul und verstarben innerhalb weniger Minuten nach Einlieferung. Quelle: Stidworthy MF, Bleyley JS, Cheeseman MT & Kelly DF (1997) Chocolate poisoning in dogs. Vet Rec 141, 28.
Konservierungsstoffe: E210 (Benzoesäure), E 211 (Natriumbenzoat), E 212 (Kaliumbenzoat) und E 213 (Kalziumbenzoat). Die Konservierungsmittel E210 - E213 sind in Hund- und Katzenfutter gesetzlich verboten. Für Katzen können bereits laut Ökotest 5 Promille tödlich sein. Die für den Menschen zugelassenen Konservierungsmittel finden sich in Fischsalat, aber auch in für Katzen so leckeren Leckerlis wie Krabben, Lachs und anderen Fischerzeugnissen.
Thunfisch: Vorsicht auch bei Thunfisch, nicht weil dieser giftig ist, aber laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit erhöhten Mengen von Methylquecksilber belastet sein kann. Zudem sind viele Thunfischprodukte stark gesalzen, was weder für Hunde noch Katzen besonders empfehlenswert ist.
Rohes Schweinefleisch: Es kann den Aujetzki-Virus enthalten, ein für den Menschen unproblematisches Herpesvirus, das für Hunde und Katzen tödlich und für viele andere Tiere gefährlich ist. Deshalb sollte das Fleisch vor der Verfütterung gut durchgekocht werden.
Giftige Präparate aus der Humanmedizin für Katzen
In Deutschland gibt es keine gesetzliche Regelung für die Verabreichung nicht-verschreibungspflichtiger Medikamente für Katzen durch den Tierhalter. Leider kommt es immer wieder vor, dass Katzenhalter ihre Tiere ohne Rücksprache mit ihrem Tierarzt selber medikamentieren und dabei schwere Gesundheitsprobleme auslösen können. Sehr viele Humanmedikamente können für Katzen umgewidmet werden, diese Umwidmung und die Dosierung sollte ausschließlich durch einen Tierarzt erfolgen.
Einige in fast jeder Hausapotheke befindlichen Präparate wie z.B. Paracetamol kann bei Katzen zu schweren Leber- und Nierenschäden führen, Ibuprofen kann schon in niedriger Dosierung Magenblutungen auslösen. Sogar der bei Menschen altbewährte Kamillenauszug (Kamillosan) zum Spülen von Wunden oder Entzündungen bitte nicht am Katzenauge verwenden, da es dieses reizen kann.
Im Folgenden eine Liste von für Katzen giftigen Präparaten aus der Humanmedizin. Diese erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird beständig erweitert.
Schmerzmittel
Aspirin mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure / ASS ist das weltweit bekannteste entzündungshemmende Schmerzmittel. Schon eine Tablette ist laut dem … für Katzen gefährlich und es besteht die Gefahr von Atemproblemen sowie Leber- und Nierenschädigungen.
Paracetamol (Schmerzmittel): Möglichkeit einer Leber- und Nierenschädigung
Ibuprofen: kann Magenblutungen auslösen.
Hilfsstoffe in Medikamenten
Benzylalkohohl. Medikmente mit Benzylalkohohl können Leberschädigungen bei Katzen hervorrufen.
Holzteerderivate, die in Salben gegen chronische, juckende Hautekzeme zu finden sind. Bei Katzen können Holzteerderivate zu Atemproblemen, Herzrhythmusstörungen, Krämpfen und sogar zum Tod führen. Für Halter von Katzen mit Feliner Alopezie und Hauterkrankungen
Pflanzliche Präparate mit Ätherischen Ölen
Auch in der Naturheilkunde kommen Präparate zum Einsatz, die für den Menschen hilfreich, für Katzen aber gefährlich sind wie zum Beispiel folgende ätherischen Öle: Zimtöl, Thymianöl, Oreganoöl, Teebaumöl.
Kamillosan: Augenreizungen
Knoblauch wird von einigen eingesetzt, in der Hoffnung damit Parasiten und Flöhe bekämpfen zu können. Hochdosierte Knoblauchpräparate können bei Katzen die roten Blutkörperchen zum platzen bringen und eine Blutarmut hervorrufen.
Das aus dem indischen Niembaum gewonnene Neemöl ist für Katzen giftig und sollte nicht angewendet werden. Es wird aus Unkenntnis immer wieder empfohlen Neemöl bei Floh-, Läuse- oder Milbenbefall bei unseren Hauskatzen und anderen Haustieren einzusetzen und auch im Handel ist Neemöl als Zutat in Flohmitteln oder auch als reines Öl rezeptfrei unter anderen im Internet zu kaufen. Freiwillig würden Katzen dasgelblich-braune Öl mit bitteren Geschmack und einem schwefelartigen Geruch nicht fressen. Katzen beginnen aber sofort auf das Fell aufgebrachte Substanzen abzulecken; diese kommen dadurch in Kontakt mit den Schleimhäuten der Maulhöhle und gelangen so schnell in die Blutbahn.
Neemöl wird weltwelt als Petsizid eingesetzt.
Neemöl sollte in keiner Form angewendet werden und hat in Katzenhaushalten nichts zu suchen.
Viele Katzenhalter*innen hoffen, dass natürliche Substanzen besser für ihre Katzen sind als chemische Keulen. Aber auch natürliche Substanzen, insbesondere mit phytotherapeutischen Wirkungen, können bei Katzen verheerende Wirkungen entfalten.
Neemöl ist keine ungefährliche, nebenwirkungsfreie Therapie
In Großbritannien alleine wurden fast hundert Vergiftungsfälle durch Neemöl bei Katzen dokumentiert, von denen sieben Tiere verstarben oder aufgrund der Schwere der Vergiftung eingeschläfert wurden. Die rstlichen Katzen konnten sich innerhalb von 1-5 Tagen erholen.
Viele der Katzen zeigten folgende Symptome einer Vergiftung durch Neemöl:
- übermäßiger Speichelfluss
- Abgeschlagenheit
- Schwindel
- Schwanken
- Zittern
Quellen
Bond, C.; Buhl, K.; Stone, D. (2012). Neem Oil General Fact Sheet; National Pesticide Information Center, Oregon State University Extension Services. http://npic.orst.edu/factsheets/neemgen.html. Abruf: 1.2.2022
European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP): Vergiftungen durch Neembaumöl. Abruf: 1.2.2022
Sutton, N., Bates, N., Campbell. A. (2009): Apparent adverse reactions to neem (margosa) oil in cats. In: The Veterinary record 164(19):592-3.June 2009.DOI:10.1136/vr.164.19.592
Das aus Australien stammende Teebaumöl eignet sich nicht für die Flohbekämpfung bei Katzen, auch wenn dieses oft propagiert wird. Die im Teebaumöl und vielen anderen ätherischen Ölen befindlichen Terpene und Phenole können von Katzen nicht verstoffwechselt werden.
Tierärzten zufolge werden immer wieder Katzen mit durch den Gebrauch von Teebaumöl ausgelösten Vergiftungen vorgestellt.
Symptome sind Taumeln, chronische Abmagerung, Zittern, Unruhe, Schwäche. Schon wenige Tropfen, die auf das Fell der Katze zur Ungezieferbekämpfung geträufelt werden, können die Katze ernsthaft gefährden.
Duft- und Aromaöle und Räucherstäbchen im Katzenhaushalt
Was für uns Menschen wohlriechende und wellness-fördernd ist, kann für Katzen giftig und gefährlich sein. Alle synthetischen Chemie-Duftmischungen aus Raumlufterfrischern und Duftölen, die Katzen einatmen oder Räucherstäbchen, die sie anknabbern könnten, sollten in einem Haushalt zum Wohle der Katze nicht verwendet werden.
Aber auch viele natürlichen Duftöle sind für Katzen nicht geeignet. Generell sehen wir im Cat Institute Birga Dexel die Nutzung von Aromaölen für Katzen sehr kritisch. Folgende ätherischen Öle sind für Katzen zudem giftig: Zimtöl, Teebaumöl, Thymianöl und Oreganoöl. Sie sollten diese nicht für die Raumluft verwenden, noch Dinge damit einschmieren, um ihrer Katze das Knabbern an bestimmten Gegenständen abzugewöhnen.