Katzen und ihr Transportkorb - eine besondere "Liebesgeschichte"
Die Scheu vor dem Transportkorb und Transporten bei Katzen erklärt sich unter anderem dadurch, dass am Ende der Reise meistens der Tierarzt wartet oder die Trennung vom Halter z.B. durch einen Aufenthalt in einer Katzenpension, Orte und Anlässe, die Katzen in der Regel nicht schätzen.
Für viele ist ein Transport immer mit Negativem verbunden, sie kennen es nicht, dass sie mal zu etwas Schönem mitgenommen werden.
Nach nur einem negativen Erlebniss kann die Transportbox und das ganze Prozedere drumherum schon „verbrannt“ sein, die Katze weiß genau, wenn ich erst einmal da drin bin, folgt etwas Unangenehmes. Wir Menschen kennen diesen Mechanismus und die Angst vor bestimmten unangenehmen Situationen auch: Es gibt für die meisten von uns bestimmt viele attraktivere und vertrauenserweckendere Orte als beispielsweise Zahnarztpraxen oder Krankenhäuser.
In der Regel gelingt es uns aber, uns mittels Rationalisierung von einem solchen Vermeidungsverhalten zu lösen und trotzdem hinzugehen.
Zusätzlich zu dem, was am Ende der Reise auf mich als Katze wartet, kommt das - diplomatisch ausgedrückt - ungeschickte Verhalten vieler Halter, wenn es darum geht, die Katze unter Stress und Termindruck in den Transportkorb zu bugsieren.
Da wird dann schon mal das gesamte Arsenal an Bestechungsleckerchen, und, wenn das nicht klappt, Zwangsmaßnahmen ausgepackt. Katzen, die sich aus Angst vor der Box versteckt haben, werden aus ihrem Versteck hervorgezogen, mit Besen herausgedrängt, mit Kraftanwendung und gegebenenfalls Handschuhen in den Korb hineingedrückt.
Die logische Konsequenz daraus: die Box wird immer verhasster und die Aufgabe, die Katze zum Hineingehen zu bewegen, immer schwieriger. Der britische Biologe Dr.Rupert Sheldrake zitiert in seinem Buch " Der Siebte Sinn der Tiere" eine Umfrage unter Tierärzten im Norden Londons zum Thema Terminabsagen von Katzenhaltern, weil sie die Katze nicht vorstellen konnten. Die Katzen waren entweder nicht mehr auffindbar oder die Halter hatten es nicht geschafft, die Katze in die Box zu bekommen. Von den fünfundsechzig befragten Kliniken gaben vierundsechzig an, dass solche Absagen häufig vorkämen.
Die Lösung liegt im langsamen und systematischen Gewöhnen der Katze an den Transportkorb, außerdem sollte man medizinisches Training durchführen und das Transportieren in der Box und im Auto mithilfe des Clickers üben.
Wer erst einen Tag vor dem anstehenden Besuch beim Veterinär damit anfängt, hat natürlich schlechte Karten.