Begrifflichkeiten Lethale Dosis und LD50
Laut Definition ist die Lethale Dosis (LD), von lateinisch Dosis letalis, die Dosierung, die für eine Art tödlich ist. Die lethale Dosis kann individuell variieren aufgrund von vielen Faktoren wie Gesundheits-und Ernährungszustand des betreffenden Individuums. In der Fachliteratur wird deswegen oft die statistisch mittlere lethale Dosis, LD50 angegeben. Diese ist ein beliebtes Maß in der Toxikologie, weil in einer Versuchsreihe die Dosis, bei der alle oder keine Individuen sterben, sehr groß bzw. sehr klein ist.
Was tun bei Verdacht auf eine Drogenvergiftung?
Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch Drogen muss umgehend gehandelt werden und ein Tierarzt kontaktiert werden. Informationen zu Symptomen, Notfallmassnahmen und Antidotherapien auf den Webseiten des Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie.
Lethale Dosis von Drogen bei Katzen und Hunden
Im folgenden eine Auflistung der lethalen Dosis von Drogen in alphabetischer Reihenfolge für Katzen und Hunde. Wenn keine lethale Dosis für eine Art angegeben ist bedeutet dies, dass noch keine Daten vorhanden sind. Es ist aber davon auszugehen, dass die Substanz genauos gefährlich ist.
Auflistung Drogen in alphabetischer Reienfolge
Quelle: Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie, Zürich
Amphetamine
Amphetamine sind chemische synthetische Verbindungen.
Lethale Dosis von Amphetamine für Katzen und Hunde
Die akuten oralen LD50-Werte von Amphetamin betragen beim Hund 20-27 mg/kg Körpergewicht.
Die LD50 von Methamphetamin liegt bei 9-11 mg/kg.
Für Fenfluramin ist die LD50 100 mg/kg p.o. beim Hund und 60 mg/kg p.o. bei der Katze.
Cannabis
Cannabis bezeichnet die genutzten Pflanzenteile der weiblichen Hanfpflanze. Berauschende Wirkungen können vor allem durch den THC-Gehalt in den Pflanzenarten Cannabis sativa und Cannbabis indica bhervorgerufen werden. Die Nutzung von Cannabis ist in den meisten Ländern gesetzlich verboten. Aufgrund der medizinischen Wirkunegn von Cannabis ist die Nutzung im Humanmedizinsichen Gebrauch bei bestimmten medizinsichen Indikationen und unter strengen Auflagen und medizinischer Aufsicht bedingt erlaubt. Die nicht berauschenden Inhaltsstoffe, die Cannabidiole, sind hingegen nutzbar.
Lethale Dosis Hund und Katze von Cannabis
Die toxische Dosis beträgt beim Hund > 84 mg/kg Körpergewicht Marihuana (getrocknete Blätter), was ungefähr 8.4 mg/kg THC entspricht. Für Katzen liegen keine entsprechenden Daten vor.
Kokain
Die Kokapflanze Erythroxylum coca ist in Südmerika beheimatet. enthalten „Medizinisch-therapeutisch findet Kokain vor allem als Lokalanästhetikum Verwendung. Eine Vergiftung von Katzen mit dier medizinischen Form des Kokain ist aufgrund der strengen gesettzlichen Regelungen und Dokumentationspflichten nahezu ausgeschlossen.
Kokain (Koks) ist hingegen eine weit verbreitete illegale Droge: Alleine in Deutschland sollen laut dem BMU nach statistischen Hochrechnungen des Epidemiologischen Suchtsurveys von 2018 57.000 Menschen Kokain missbräuchlich konsumieren mit steigender Tendenz. Das BKA Bundeslagenbild Rauschgiftkriminalität 2019 registrierte für 2019 den mit Abstand größten Anstieg der Rauschgiftdelikte erneut im Zusammenhang mit Kokaindelikten mit einem Plus von 12,2%. Koks ist in der Regel keine reine Form des Kokains, sondern ist laut dem Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie in den meisten Fällen eine Mischung mit Amphetaminen, Coffein, Chinin, anderen Lokalanästhetika, Zucker, Strychnin, Borsäure, Heroin, Talkum oder Magnesiumsulfat. Koks wird von den Usern häufig pulverisiert über die Nasenschleimhaut absorbiert.
Lethale Dosis von Kokain
Weder für Katzen, noch für Hunden oder andere Kleintiere liegen Toxizitätsdaten bei oraler Einnahme vor. Laut dem Institut für Veterinärtoxikologie in Zürich beträgt die Lethale Dosis (LD50) 13 mg pro Kilogramm Körpergewicht bei intravenöser Verabreichung. Für Katzen liegen keine entsprechenden Daten vor.
Opiate
Als Opiaten bezeichnet man Morphin sowie seine halb- und vollsynthetischen Derivate.
Halbsynthetischen Derivate wären z.B. Hydromorphon und Pentazocin und vollsynthetischen Derivate wären zum Beispiel Pethidin, Methadon, Fentanyl.
Weitere Vertreter sind: Alfentanil, Anileridin, Buprenorphin, Butorphanol, Codein (Methylmorphin), Dextromethorphan, Diamorphin (Heroin), Dihydrocodein, Diphenoxylat, Etorphin, Hydrocodon, Hydromorphon, Levomethadon, Levorphanol, Loperamid, Meperidin, Nalorphin, Oxycodon, Oxymorphon, Nalbuphin, Propoxyphen, Sufentanil, Tramadol, Thebain (Dimethylmorphin), Tilidin.
Opiate finden medikamentöse Verwendung insbsondere bei Analgetika, Antitussiva und Antidiarrhoika. Auch in der Veterinärmedizin kommen Opiate bei starken Schmerzen zum Einsatz.
Leider werden Opiate und Opiatderivate illegal als Suchtmittel verwendet: die bekanntesten sind Heroin und Methdadon.
Lethale Dosis von Opiaten bei Hunden und Katzen
Orale Toxizitätsdaten für Opiate fehlen weitgehend für Hund und Katze.
Die minimal letale Dosis von Morphin ist 210 mg/kg s.c. beim Hund und 40 mg/kg s.c. bei der Katze. Die LD50 von Morphin beträgt 133 mg/kg i.v. beim Hund.
Die minimal letale Dosis von Diamorphin (Heroin) ist 25 mg/kg s.c. beim Hund und 20 mg/kg p.o. bei der Katze.
Die minimal letale Dosis von Methadon ist 26 mg/kg i.v. beim Hund.
Die LD50 von Codein beträgt 69 mg/kg i.v. beim Hund.
Hinweis: CBD-Öl ist nicht mit Cannabis gleichzusetzen. CBD (Cannabidiol) ist der nicht berauschende Bestandteil des Cannabis und gewinnt ufgrund seiner Wirkkraft und der wenigen Nebenwirkungen immer mehr an Bedeutung in der Human- und Tiermedizin. Wichtig:Verwenden Sie bei Katzen keine CDB-Präperate für Menschen oder Hunde. Die Präparate für Menschen sind für Katzen zu hoch dosiert und auch zu bitter schmeckend, Letzteres kann bei vielen Katzen zu speicheln führen und damit verbunden Stress hervorrufen. Bei Fragen zu CBD kontaktieren Sie uns gerne.
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (30.9.2020): Öffentliche Bekanntmachung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zum Thema „Missbrauch von Kokain in Deutschland – Studie zur Motivation und zu den Konsumgewohnheiten von Kokainkonsumierenden“
www.bund.de und und www.forschung-bundesgesundheitsministerium.de
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Katzen, die mit dem Gift von ausgelegten Ratten- und Mäuseköder in Berührung gekommen sind oder am Gift am verendende Beutetiere gefressen haben, sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Diejenigen Katzen, die es überleben, tragen meistens bleibende Schäden davon.