Bei der Wahl des passenden Fertigfutters muss die Zusammensetzung den Anforderungen einer artgerechten Hundeernährung entsprechen, wobei auch die Qualität der Zutaten wichtig ist. Ideal sind mind. 50% Muskelfleisch und wenig schwer verdauliche Bestandteile sowie bedarfsdeckende Inhaltsstoffe. Ein Futter mit höherer Energie und guter Verdaulichkeit hat eine geringe Fütterungsempfehlung. Nicht immer werden alle Inhaltsstoffe benannt, die Nährstoffabdeckung kann daher oft nur bedingt geprüft werden. Da sich jedes Futter in der Zusammensetzung unterscheidet, ist Abwechslung sinnvoll. Nährstoff-Defizite können so besser ausgeglichen werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, fehlende Nährstoffe im fertigen Futter mit Zusätzen aufzuwerten. Bei der Abwechslung ist darauf zu achten, dass Futter unterschiedlicher Hersteller mit ähnlicher Qualität genutzt werden und nicht zu oft gewechselt wird, da ansonsten die Verdauung zu stark belastet wird.
BARF / Roh oder Gekocht
BARF steht für biologisch artgerechtes rohes Futter. Grundsätzlich orientiert man sich bei der Zusammensetzung der Nahrung am Beutetier. Die Nährstoffe werden über die natürlichen Zutaten gedeckt und nur mögliche Versorgungslücken werden mit Zusätzen ergänzt. Das Beutetier besteht aus Fleisch, tierischem Fett, Knochen, Innereien, Blut, Darminhalt und Fell. Daraus leiten sich die Hauptbestandteile des Futters ab. Individuell auf den Hund abgestimmt besteht die hochwertige Fütterung aus Muskelfleisch, Innereien, rohen-fleischigen-Knochen, Pansen, Obst und Gemüse und natürlichen Zusätzen wie beispielsweise Omega-3-Öle. Getreide und Milchprodukte sind optional möglich, sollten aber nur einen kleinen Teil der Nahrung ausmachen. Die Ballaststoffe für eine gute Verdauung werden über die Zugabe von Obst und Gemüse erreicht. Bei größeren Hunden verteilt man die Nährstoffe über die Woche, bei kleinen Hunden nutzt man Komplettmenüs mit täglicher Nährstoffabdeckung.
Über die selbst gewählten Zutaten hat man großen Einfluss auf Qualität und Verdaulichkeit der Nahrung. Viele gesundheitliche Probleme aber auch das Verhalten können durch die artgerechte Fütterung deutlich verbessert werden. Dies führt zu mehr Wohlbefinden und Aktivität. Weitere Vorteile sind beispielsweise: Die Futterakzeptanz wird erhöht, Besserung von Haut, Fell und Muskulatur, üble Gerüche verschwinden, Auswirkung auf die Zahngesundheit, Kontrolle und Vermeidung von Futterunverträglichkeiten und Allergien, bessere Kotbeschaffenheit und Frequenz wird reduziert und viele mehr.
In bestimmten Situationen nutzt man auch Gekochtes. Die Zusammenstellung der Ration ist identisch mit der Rohfütterung. Hier ist zu beachten, dass hitzeinstabile Nährstoffe verloren gehen und wasserlösliche Nährstoffe in das Kochwasser übergehen. Daher sollte das Kochwasser immer mit verfüttert werden. Die verlorenen Nährstoffe müssen mit ausgleichenden Zusätzen ergänzt werden.
Kombinierte Fütterung
Möchte man kombiniert füttern, kommt es auf die richtige Strategie an.
Füttert man hauptsächlich bedarfsdeckendes und hochwertiges Nassfutter und ergänzt nur gelegentlich ein wenig Fleisch, roh oder gekocht, ist das noch kein Problem. Pures Fleisch zum Fertigfutter zu füttern ist in der Umstellungsphase sinnvoll oder wenn sicher ist, dass alle Nährstoffe gedeckt werden.
Wechselt man zwischen Fertigfutter und Fleisch, jeweils als vollwertige Mahlzeiten, dann muss die Fleischmahlzeit nach den Prinzipien einer Barf-Ration nährstoffdeckend erstellt werden. Reines Fleisch dazu füttern ist nicht ausreichend, vor allem nicht, wenn das parallel genutzte Fertigfutter auch nicht alle Nährstoffe deckt! Die eigentliche Schwierigkeit ist, dass die Nährstoffabdeckung im Fertigfutter nur bedingt prüfbar ist, da oft nicht alle Bestandteile bekannt sind. Möchte man dennoch Beides kombinieren, dann muss auch das Fertigfutter nährstoffdeckend sein. Außerdem ist zu beachten, dass nicht täglich sondern nur in langen Intervallen gewechselt wird, denn Fertigfutter und Rohes sind unterschiedlich Verdaulich. Eine gute Kombination benötigt also einen guten Plan.