Wie kann ich auch meinen Katzen eine schöne Weihnachtszeit bereiten?

Wenn die Weihnachtsfeiertage und Jahreswechsel nahen, hören  auch wir immer wieder von aufgeregten Diskussionen, dass Katzen „ja nur Tiere“ seien und man sie was die Feiertage anginge nicht vermenschlichen solle. Es handele sich doch nun mal aus Katzenperspektive um einen Tag wie jeder andere. Das ist nur bedingt richtig, denn die Weihnachtagstage verlaufen doch oft sehr anders als Werktage und bringen dadurch auch die Routinen von Katzen durcheinander. Zudem: Wenn wir es uns gutgehen lassen und wir tagtäglich unser Leben mit unseren Samtpfoten teilen und gerade Wohnungskatzen durch unseren stressigen Alltag oder unsere Arbeitsbelastung zu kurz kommen, spricht doch nichts dagegen, es sich gemeinsam gemütlich zu machen und sich etwas zu gönnen.

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft
Unsere Katzen bereichern jeden Tag unseres Lebens so sehr und passen sich unserem Rhythmus und unseren Bedürfnissen oftmals auf eine unnachahmliche Art und Weise an, da kann es doch nur richtig sein, etwas zurückzugeben und „danke“ zu sagen. Man braucht sich ganz sicher nicht zu rechtfertigen, wenn man auch seinen Katzen etwas Gutes tun möchte. Geschenke erhalten nun mal bekanntlich die Freundschaft. Schon während der Vorweihnachtszeit, aber insbesondere während der Feiertage liegt in Haushalten, die Fleisch oder Fisch essen, ein Festmahlsduft in der Luft, dem sich die Katze als Hypercarnivor (also ausschließlicher Fleischfresser) kaum entziehen kann. Vielen Katzen läuft dabei ständig das Wasser im Mäulchen zusammen. Da sie in der Regel aber nichts davon abbekommen und mit ihrem normalen Katzenfutter vorliebnehmen sollen, könnten sie frustriert und gestresst reagieren. Hinzu kommt die Aufregung durch eventuell als „Störenfriede“ angesehene Besucher. Weihnachten als traditionelles Familienfest bedeutet aus Katzensicht auch: Viele Menschen in der Wohnung, meistens einige Tage am Stück – also ein Durcheinander im sonst so wohlgeordneten Katzenalltag mit seinen geliebten Routinen. Diese Anforderungen können die Welt von sensiblen Katzen mitunter leicht auf den Kopf stellen. Daher ist es hierbei besonders wichtig, eine positive Verknüpfung mit diesen neuen Eindrücken herzustellen. Diese erfolgt am einfachsten anhand von positiver Bestärkung mit Leckerchen, die Sie der Katze zwischendurch geben, wenn ihr gerade einiges an Anpassung abverlangt wird – idealerweise mittels dem Clickertrainings, da dadurch eine besonders effektive Ablenkung von den ungewohnten Faktoren und eine schnellere Akzeptanz dieser vollzogen wird. Unsere Katzen lieben es, unter dem Weihnachtsbaum etwas Leckeres und Interessantes für sich zu finden, womit sie sich dann ausgiebig beschäftigen können. Liebe geht bekanntlich nicht nur bei uns durch den Magen. Köstliche und gesunde Snacks wie kurz abgebrühte Frischfleischstückchen oder selbstgedörrtes Fleisch und Fisch oder das aktuelle Lieblingsleckerchen stehen natürlich immer hoch im Kurs. Um zusätzlich für spannende Beschäftigung zu sorgen, und auch die „Grauen Zellen“ ein wenig zu fordern, können die Leckerchen auch in ein Fummelbrett am Weihnachtsbaum gefüllt werden oder im Rahmen einer Clickertraining-Darbietung für kleine Übungen verabreicht werden. Viele Katzen lieben es derart im Mittelpunkt zu stehen. Zeigen Sie ihren überraschten Feiertagsgästen doch einmal, wozu ihre Katze fähig ist. So wird den Katzen gleichzeitig ein bisschen sportliche Bewegung und Bewunderung zuteil.

Besuch auf Augenhöhe

Besuchern und Verwandtschaft sollten Sie schon bei ihrer Ankunft ein Leckerchen für die Katze in die Hand drücken, das sogleich überreicht wird um einen guten Einstand bei der Katze zu haben und ihr so Anspannung zu ersparen. Leben besonders ängstliche Katzen in ihrem Haushalt, dann hat es sich bewährt ihren Besuch zu bitten, sich erstmal auch körperlich auf die Höhe der Katze zu begeben. Gerade im Winter wirken Menschen in ihren schweren Wintermäntel und – schuhen sehr imposant und bedrohlich auf manche Katzen. Ein anfängliches Hinhocken, leises Sprechen und langsames Blinzeln mit den Augenlidern signalisiert Katzen: „Ich komme in Frieden“.  Nehmen Sie Kinder buchstäblich an die Hand und zeigen ihnen liebevoll den richtigen Umgang mit ihrer Katze.

Wichtige Zeit um gemeinsam innezuhalten

Wir kommen in der Zeit zwischen den Jahren endlich einmal wirklich zur Ruhe. Wir sammeln neue Kraft, laden unsere Akkus auf und können im Kreise unserer Lieben – und dazu zählen doch zweifelsohne auch unsere Katzen - wieder zu uns finden und uns auf das Wesentliche besinnen. Kulturgeschichtlich bedingt übernimmt diese Phase des Jahres eine wichtige Funktion. Die Zeit um Weihnachten ist nicht nur eines der wichtigsten christlichen Feste, sondern beruht auch auf den sogenannten „Rauhnächten“, die unsere heidnischen Vorfahren zelebrierten um wieder ihr seelisches und spirituelles Gleichgewicht herzustellen.

Gezielt dem Weihnachtsstress vorbeugen - Besinnlichkeit statt Shoppingwahn

Die Zeit zuvor wird leider bei vielen durch den „klassischen“ vorweihnachtlichen Stress und Trubel bestimmt, Einkaufsmarathon, Abrechnungen, letzte geschäftliche Abschlüsse setzen uns und damit indirekt eben auch unsere Katzen enorm unter Stress. Katzen sind sensible Seismographen, auch und gerade wenn es um Emotionen, Nervenkostüm und Seelenzustand ihrer Menschen geht. Je inniger diese Bindungen ausgeprägt sind und je enger das Zusammenleben, umso intensiver ihre Reaktion. Da ist doch nur konsequent, wenn wir auch sie an unserer Freude, Entspannung und an unseren menschlichen Ritualen - wenn gewünscht - teilhaben lassen. Ein erster empfehlenswerter Schritt, von dem Mensch und Katze ungemein profitieren, ist es, sein vorweihnachtliches Arbeits- und Erledigungspensum nicht zu überfrachten und sich die gemeinsamen Verabredungen mit genügend Zeit für Ruhe und Einkehr vorzunehmen. Ihre Katzen werden es Ihnen danken und Ihnen sicherlich erfreut Gesellschaft leisten. Unsere Katzen finden die weihnachtliche Stimmung ganz toll. Endlich sind ihre Menschen noch intensiver für sie da. Wir alle freuen uns immer wieder, endlich und in Ruhe, während der eisige Nordwind um die Häuser pfeift, mit den Katzen, einem leckeren Tee und einem guten Buch uns gemütlich im Warmen einzukuscheln oder gemeinsam mit den Katzen einen Abstecher ins Winterwunderland des Gartens oder dem Balkon zu unternehmen. Was gibt es Schöneres?

Praktische Vorsichtsmaßnahmen - So schützen Sie Ihre Katze an den Feiertagen

Gleichzeitig fragen uns viele unserer Kunden in den Beratungen immer wieder, welche Sicherheitsmaßnahmen zu beachten sind und wie sie die Feiertage nicht nur stressfrei, sondern auch besonders harmonisch mit ihren Samtpfoten zelebrieren können. Natürlich wollen wir alle unser Katzen möglichst artgerecht halten – ihnen genügend Freiraum und Autonomie gewähren und sie entsprechend ihrer Fähigkeiten – gerade auch bei latent gelangweilten Wohnungskatzen - gezielt fordern und auslasten. Was vielen Haltern nicht bewusst ist: In den weitverbreiteten Deko-Artikeln zur Weihnachtszeit lauern leider zahlreiche Gefahren für jede Katze. Diese sollten unbedingt ernst genommen und durch adäquate Alternativen geboten werden. Offenes Feuer hat in der Nähe von Katzen nichts zu suchen. Lassen Sie Katzen bitte niemals unbeaufsichtigt in einem Zimmer mit brennenden Kerzen zurück. Elektrische Lichterketten sind ganz klar die beste Lösung in einem Katzenhaushalt. Die meisten Katzen sehen in all dem glitzernden, funkelnden und beweglichen Weihnachtsschmuck perfektes Spielzeug, das sie liebend gerne „bepföteln“ und eingehend untersuchen, vom Baum abnehmen und damit ausgelassen spielen wollen. Dekoration wie Lametta besteht überwiegend aus Blei und ist derart giftig, dass es sogar in den Sondermüll gehört. Engelshaar besteht häufig aus Glaswolle und darf weder in Kinderhände noch in die Nähe von Katzen gelangen und hat daher nichts am Weihnachtsbaum eines Katzenhaushalts zu suchen. Gerade alte und hochwertige Weihnachtskugeln aus Glas splittern beim Zerbersten in winzige und gefährlich scharfe Splitter und Scherben. Stabilere Kugeln aus Holz oder traditioneller Schmuck aus Naturmaterialien sind mindestens genauso stimmungsvoll. Geschenkband ist kein Spielzeug und kann, wenn es verschluckt wird, schlimmste Folgen haben und sollte von den Katzen stets ferngehalten werden.

 

Weihnachtsbild Matisse

Oh Tannenbaum

Ein funkelnder Tannenbaum in der guten Stube mit seiner ganz und gar prachtvollen weihnachtlichen Inszenierung ist für die meisten Katzen etwas absolut Spannendes, das erst einmal ausgiebig inspiziert werden will. Die Nadeln riechen fremd und interessant würzig nach Harz und ätherischen Ölen und bringen so den „Duft der weiten Welt“ den Katzen mitten in die heimische Wohnung. Jüngere Kätzchen unternehmen schon mal mutig die eine oder andere Kletterpartie im ungewohnten „Geäst“ und können samt dem Baum umfallen. Manche Katzen versuchen auch das Wasser aus dem Tannenbaumständer zu trinken, was sie unbedingt verhindern sollten.

 

Gefahren für die Katze lauern auch beim Weihnachtsessen

Katzenleckerchen dürfen keine Gewürze oder für Katzen giftige Stoffe enthalten und sollten auch nicht gesalzen oder gezuckert sein. Zahlreiche Lebensmittel wie Rosinen, Kakao und Schokolade aber auch Gewürze wie Zimt sind integrale unserer Weihnachtbäckerei und der köstlichen Festtagsmenüs. Plätzchen und Lebkuchen mit diesen Bestandteilen sind allerdings für Katzen giftig und dürfen nicht in deren Reichweite verfügbar sein. Eine dekorative Weihnachtsdose statt des klassischen Weinachtstellers für die Plätzchen konserviert das Gebäck nicht nur besser, sondern schützt vor Allem die Gesundheit unserer geliebten Katzen. Beim Backen achten Sie bitte besonders gut auf neugierige, samtpfötige Helfer, die sich auch mal gerne selbst bedienen und sich so schaden. Geflügelknochen im Gänsebraten können sehr leicht splittern und schlimmste Verletzungen verursachen. Haben Sie bitte immer ein Auge auf diese Speisen und lassen sie nicht unbeaufsichtigt stehen. Ein alternatives und gesundes Leckerchen erspart in diesen Situationen viel Leid.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben frohe und entspannte Weihnachten!

Herzlichst Ihre Birga Dexel und Dirk Brandt