Langeweile bei Katzen im Herbst aktiv vorbeugen
Übungen und Vorschläge gegen Langeweile bei Katzen im Herbst
Highlights auch in der dunklen Jahreszeit
Wer kennt das nicht: Wenn die Tage immer kürzer werden und auch unsere Samtpfoten nach einem schönen warmen Sommer weniger Zeit im Freien, auf dem Balkon oder am Fenster verbringen können, lässt durch den Lichtmangel bei uns allen auch der eigene Antrieb deutlich nach.
Werden wir als Halter während der Sommerzeit häufiger schon beim ersten Vogelgezwitscher durch unsere Katzen darauf aufmerksam gemacht, dass es (aus ihrer Sicht) schon lange Zeit ist aufzustehen, so müssen wir mitunter im November aktiv für abwechslungsreiche Unterhaltung und Aktivitäten sorgen. Diese sorgen für Bewegung und beugen dem klassischen “Hüttenkoller“ spielerisch vor. Einfache Angebote und Übungen machen nicht nur gute Laune, sondern beugen nebenbei auch aktiv Problemen im Mehrkatzenhaushalt vor, da die Katzen ihre Unzufriedenheit, wenn sie nicht ausgelastet sind, durchaus an ihren kätzischen Mitbewohnern auslassen können. Gerade Wohnungskatzen brauchen in der dunklen Jahreszeit noch mehr Highlights im täglichen Tagesablauf, auf die sie sich verlassen können. So können wir Frust und Lethargie schon im Vorfeld vermeiden. Im Unterschied zu vielen von uns sind Katzen „Gewohnheitstiere“ im positiven Sinne. Wünschen wir Menschen uns oftmals insgeheim, jeden Tag etwas Verrücktes Neues zu erleben und aus unserem Alltag auszubrechen, so gibt ein geregelter und liebevoll geplanter Stundenplan mit uns den meisten Katzen Stabilität und Sicherheit – etwas, auf das sie sich jeden Tag freuen können.
Der Duft der großen weiten Welt
Da Katzen ihre Umwelt intensiv anhand von Gerüchen analysieren und einordnen - auch untereinander viel durch diese kommunizieren - können wir gerade im Herbst die Erlebniswelt unserer Katzen durch spannend duftende Mitbringsel aus der Natur wie Blätter, Äste, Baumstämme, oder Rinden enorm bereichern. Lassen Sie Ihre Katzen auch ausgiebig an Ihren saisonalen Obst- Und Gemüseeinkäufen vom Markt schnuppern. So bringen wir den „Duft der großen weiten Welt“ als informatives Geschenk mit nach Hause. Mit ein wenig Kreativität und geringem Aufwand lassen sich auch attraktive Katzenspielzeuge und Utensilien zum Spielen und Clickertraining basteln, die nichts kosten. Diese werden von vielen Katzen dankbarer angenommen als kommerziell hergestellte Artikel „Made in China“. Außerdem sind sie gänzlich frei von schädlichen Chemikalien, Farbstoffen oder Weichmachern.
Herbstliches Fummelbrett
Füllen Sie einen oben offenen Karton, eine Obst- oder Weinkiste (bitte nichts, was splittern oder die Katze verletzen kann) mit farbenfrohen Blättern vom letzten Herbstspaziergang oder Kastanien oder Nüssen. Verteilen und verstecken Sie reichlich Leckerchen an unterschiedlichen Stellen in diesem Fummelbrett. Ideal sind gesunde und möglichst unbehandelte, getreidearme oder -freie getrocknete Fleischleckerchen. Unser Tipp: Wenn Sie Ihren Katzen etwas besonders Gesundes und Köstliches gönnen wollen, dörren Sie doch Fleisch in guter Qualität selbst in einem Dörrgerät. Gerade für mäkelige Katzen oder solche mit Futterunverträglichkeiten oder Allergien gegen Zusatzstoffe, die leider weiter im Vormarsch sind, können Sie so eine tolle Abwechslung präsentieren. Der Schwierigkeitsgrad dieser herbstlichen „Schnitzeljagd“ lässt sich für besonders clevere und schnell gelangweilte „Fummler“, die ihre Kiste im Rekordtempo leerräumen, erhöhen, indem Sie die Leckerchen beispielsweise in leeren Walnussschalen verstecken.
Natur-Parcours: Clickertraining in natürlicher Umgebung
Nehmen Sie für Ihre Katze vom nächsten Herbstspaziergang oder aus dem Garten einfach ein paar nicht mehr benötigte dickere Äste mit nach Hause. Platzieren Sie die Äste kippsicher fixiert in horizontaler und vertikaler Ausrichtung und motivieren Sie Ihre Katze darüber zu balancieren, daran hinaufzuklettern oder sie als „Hürde“ für kleine Hüpfer oder große Sprünge zu nutzen. Wenn Sie und Ihre Katze bereits mit den Grundlagen des Clickertrainings vertraut sind, können Sie mittels Click und Belohnung immer anspruchsvollere Übungssequenzen absolvieren. Sobald die Katze die einzelnen Übungen gut verstanden hat und mit Vergnügen problemlos absolviert, können die verschiedenen Stationen zu individuellen Parcours verbunden werden. So schaffen Sie einen spannenden und immer wieder neuen „Abenteuerspielplatz“.
Raschelsocke mit Laubfüllung
Wenn die im Fummelbrett verwendeten Herbstblätter dann schon etwas trockener und unansehnlicher geworden sind, können Sie für eine weitere attraktive Verwendung für die Katze recycelt werden – als beuteimitierendes Spielzeug. Stopfen Sie hierfür die Blätter in eine Kinder- oder Füßlingsocke oder ein kleines Stoffsäckchen hinein und verknoten es mit einer Schnur. Die Attraktivität lässt sich noch steigern, indem man einen Hauch Baldrian oder Katzenminze hineingibt. Die Raschelsocke sollte nicht größer als ein normales Beutetier sein – also höchstens so groß wie eine junge Ratte, besser aber kleiner. Befestigen Sie die Schnur an einem Bambusstab oder einer Reitgerte und bewegen Sie dieses Jagdspielzeug zum Beutemachen grundsätzlich von der Katze weg.
Frischlufttraining
Selbst wenn es im Garten oder auf dem Balkon schon etwas frischer ist, bringen kurze Spiel- und Clickereinheiten an der frischen Luft den Kreislauf im Nu in Schwung und hinterlassen bei uns allen nachhaltig gute Laune. Es spricht ja auch wirklich nichts dagegen danach wieder gemütlich Zuhause ausgiebig im Warmen auf den Lieblingsplätzen herumzulümmeln.