Bully Cats Neue Qualzucht aus den USA
Qualzucht Nackthaar XL-Bully Cats sollen vom Aussehen an französische Bulldogen erinnern mit ihren kurzen gebogenen Beinen, einem breiteren Brustbereich, vermehrten Hautfallen und fehlenden Schnurrhaaren. Mit den Bulldoggen teilen sie auch schwerwiegenden Gesundheitsprobleme.
Wie so viele katzenschädliche Zuchten kommen auch die XL-Bully Cats aus den USA. Sie sind eine Kombination der zwei Qualzuchtrassen schnurrhaarlose Sphynxkatzen und Munchkins (Dackelkatzen). Das spezifische Aussehen beider Rassen beruht auf Gendefekten, mit denen gezielt weiter gezüchtet wird trotz ihrer negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere. Von Gelenksproblemen durch die kurzen Beinen bis hin zu Hautkrankheiten, diese Katzen könnten ein Leben lang unter körperlichen Beschwerden und Schmerzen leiden – alles im Namen einer fragwürdigen Ästhetik. Hinzu kommt, dass die XL-Bully Cats aus einem begrenzten Genpool gezüchtet werden, was zu zusätzlichen gesundheitlichen Problemen führen kann.
Tierärzte weltweit schlagen Alarm, da die experimentelle Zucht die gesundheitlichen Probleme der beiden Rassen kumulieren könnte. Katzen in Großbritannien haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von zwölf Jahren, während die Sphynxkatze auf der Insel im Durchschnitt nur 6,7 Jahre alt wird.
Die sogenannten Nacktkatzen sind zwar nicht ganz haarlos, sondern weisen einen dünnen Flaum auf. Das Fell von Katzen hat wichtige Schutzfunktionen für die Tiere, es schützt sie vor Sonneneinstrahlung und Nässe und hält sie warm. Sphynxkatzen haben zudem laut Tierärzten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an Hautkrebs zu erkranken. Gerade um die Augen herum schützen Fell und Wimpern das empfindliche Sinnesorgan.
Viele Nacktkatzen leiden unter dermatologischen Problemen. Der über die Haut abgesonderte Talk wird normalerweise durch das Katzenfell aufgenommen.. Da dieses fehlt, sammelt sich dieser an und dies kann zu Hautproblemen, Entzündungen und einem vermehrten Körpergeruch führen. Viele Nacktkatzen bedürfen deswegen Unterstützung bei der Hautpflege durch die Halter.
Wenn wie bei den Bullykatzen und vielen Nacktkatzen die Schnurrhaare entweder gar nicht oder nur in Ansätzen vorhanden sind ist dies kein ästhetisches Problem, sondern den Tieren fehlt ein Sinnesorgan. Als Mensch muss man sich das in etwa so vorstellen, als würden uns Augen, Ohren, die Nase oder der Tastsinn fehlen. Schnurrhaare dienen der Katze bei der räumlichen Orientierung, sie sind wichtig bei der Jagd und auch in der Kommunikation zwischen Katzen spielen sie eine wichtige Rolle.
Wir haben über die Jahre schon viele Nacktkatzen mit Verhaltensproblemen im Cat Institute betreut und ein immer wieder auftretendes Thema ist, dass diese Katzen im Zusammenleben mit anderen Katzen zu Mobbingopfern werden. Dies hat u.a. mit eingeschränkten Ausdruckmöglichkeiten der Tiere zu tun.
Verkürzte Lebenserwartung von Bully Katzen
Britische Tiergesundheitsexperten gehen davon aus, dass die bedauernswerten XL-Bully Cats auch eine 6-7 Jahre kürzere Lebenserwartung haben werden als eine normale Katze. Von der Lebensqualität, die eng mit guter Gesundheit und dem Ausleben artgerechter Bedürfnisse verbunden ist mal ganz abgesehen.
Leider spielen Social Media Kanäle eine unrühmliche Rolle bei der Verbreitung und Monetarisierung dieser Qualzucht. So sollen Bully Cats in Großbritannien schon erworben werden können. Bully Katzen sollen mit ihrem speziellen Aussehen imposant und einschüchternd erscheinen und könnten für einige Menschen als eine Art von Statussymbol interessant sein.
Es gilt zu hoffen, dass sich diese experimentelle neue Züchtung auf dem europäischen Kontinent nicht durchsetzt.