New York steht im Zentrum der Corona-Epidemie in den USA. Viele Menschen sind an Covid-19 erkrankt und aufgrund mangelnder Testkapazitäten in der Metropole vermuten Wissenschaftler eine hohe Dunkelziffer von Infizierten. Zwei Hauskatzen wurden am 22.4.2020 in New York in zwei unterschiedlichen Haushalten positiv auf das neue Coronavirus getestet. Beide Tiere hatten milde Atemwegssymptome gezeigt. In einem Haushalt war die Halterin an Covid-19 erkrankt, im anderen Halterhaushalt hatte nach Einschätzung von Veterinären wahrscheinlich die Katze Kontakt mit infizierten, aber symptomfreien, Menschen. Eine der positiv getesteten Katzen lebt mit einer weiteren Katze im gleichen Haushalt, deren Testergebnis aber negativ ausfiel. Die beiden mit den Fällen beschäftigten US-amerikanische Behörden, das US Department of Agriculture und das US Center for Disease Control and Prevention, weisen in ihren Stellungsnahmen ausdrücklich darauf hin, dass es weiterhin KEINEN Hinweis gibt, dass Haustiere Corona übertragen. Weltweit gibt es inklusive der beiden New Yorker Fälle nur drei Hauskatzen, bei denen der Virus nachgewiesen worden ist. Eine Katze in Liege, Belgien, zeigte Mitte März leichte Atemwegsprobleme sowie Durchfall. Sie wurde auf das neue Coronavirus getestet und Spuren vom Virus konnten in ihren Kot nachgewiesen werden. Ihre Halterin war nach Rückkehr aus ihrem Italienurlaub an Covid-19 erkrankt. Prof.Dr. Hans Nauwynck, Veterinärmediziner mit Spezialgebiet Virologie von der Universität Gent, geht laut der Brussels Times eher davon aus, dass die entnommene Probe durch genetisches Material von der infizierten Halterin kontaminiert war und rät ohne einen positiven Nachweis durch einen Antikörpertest bei der Katze keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.
Soziale Distanzierung für Hunde und Katze
Auch US-amerikanische Behörden raten aufgrund der wenigen Fälle NUR vorsorglich dazu, Haustiere nicht mit außerhalb des Haushalts lebenden Menschen eng interagieren zu lassen. Katzen sollten laut ihren Empfehlungen, die man auch zunehmend in Europa vernimmt, im Haus behalten werden. Eine solche Massnahme ist für passionierte Freigänger mit viel Stress verbunden und kann in Folge zu Verhaltensproblemen führen. Aufgrund der noch geltenen Kontaktsperren und dem Lock-down sind weniger Menschen unterwegs und die meisten Katzen neigen in der Regel auch nicht dazu sich von jedem X-beliebigen Menschen streicheln zu lassen. Eine Alternative ist der mit dem Clickertraining erlernte Leinengang. In unserem Buch Birga Dexel’s Clickertraining für Katzen erläutern wir ausführlich, wie man seine Katze(n) in langsamen und behutsamen Schritten an den Leinengang mit dem Walking Jacket gewöhnen kann.
Katzen die in Haushalten mit infizierten Personen leben, sollten wenn möglich von nicht-infizierten Menschen versorgt werden. Infizierte sollen im Umgang mit ihren Tieren Hygienemassnahmen einhalten: Mundschutz und Handschuhe tragen und die Hände vor und nach jeder Interaktion waschen. Schmusen und Katzenkuscheln sollte bis zur Genesung zum Wohle der Katze unterlassen werden.
Quellen
Center for Disease Control and Prevention (22.4.2020): Confirmation of COVID-19 in Two Pet Cats in New York. Media Statement. https://www.cdc.gov/media/releases/2020/s0422-covid-19-cats-NYC.html
Brussels Times (28.3.2020): The curious case of the cat with corona. https://www.brusselstimes.com/all-news/belgium-all-news/103146/the-curious-case-of-the-cat-with-corona-liege-ghent-veterinary-virology/