Stand: 15.6.2020 (wird laufend überarbeitet)
Tiere und das neue Coronavirus Sars-Cov-2
Seit Mitte März 2020 machen Nachrichten zu Katzen und dem neuen Corona Virus Sars-Co-2 die Runde und verunsichern Katzenhalter weltweit. Die gute Nachricht zuerst: Es gibt nach wie vor keinen Grund zur Panik in Bezug auf unsere Hauskatzen, es liegen weltweit KEINE Informationen vor, dass Katzen (weder Hauskatzen noch andere Felidenarten) eine Rolle bei der Übertragung des neuartigen Corona-Virus Sars-Cov-2 auf Menschen spielen. Menschen infizieren sich mit dem Virus ausschließlich durch den Kontakt mit infizierten Menschen. Proben von 3500 Tieren -darunter Katzen, Hunde und Pferde- waren durch Idexx Laboratories, ein Global Player im Bereich der Veterinärdiagnostik, im März 2020 auf Sars-Cov-2 getestet worden. Alle Proben waren negativ, bei keinem der Testtiere konnte das neue Coronavirus nachgewiesen werden.
Keine Virusnachweise bei Katzen in Heinsberg
Auch der bekannte Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck, den ich bei meinem letzten Stern-TV Besuch hinten den Kulissen kurz kennenlernen durfte, konnte mit seinem Team bei keinem der Fellabstriche, die von mit infizierten Personen in Heinsberg lebenden Katzen genommen wurden, Virusmaterial nachweisen.
Feliden und Hunde
Wissenschaftler der Duke University (USA), die Proben von Haustieren in Haushalten von COVID-19 Patienten nahmen, erhielten nur bei einem Mops einen schwach positives Testergebnis. Mops Winston ist wieder vollständig genesen. Eine im selben Haushalt wie Winston lebende Katze und ein weiterer Mops waren hingegen beide negativ auf Sars-Cov-2 getestet worden. Auch die renommierte französische École nationale vétérinaire d’Alfort (ENVA) testete Katzen von Covid-19 Patienten: nur eine Katze mit Atemwegs- und Verdauungsproblemen testete positiv. Die Wissenschaftler der ENVA geben in ihrem Medienbriefing ebenfalls Entwarnung, denn trotz aller Versuche infizierte Haustiere zu finden, hatten sich nur ganz wenige Haustiere durch ihre Halter nachweislich infiziert (2 Katzen in Europa, 2 Katzen und einige Raubkatzen in New York, 2 Hunde in Hongkong und 1 Hund in den USA). Im Vergleich: Weltweit waren am 15.6.2020 7.966.770 Menschen Sars-Cov-2 positiv getestet plus einer vermutlich sehr hohen Dunkelziffer von Infizierten Personen. Die ENVA betont, dass nur in ganz raren Fällen sich Katzen oder Hunde bei infizierten Menschen anstecken.
Andere Tierarten
In Laboren konnten bis dato nur wenige Tiere mithilfe sehr hoher Sars-Cov-2 Dosen infiziert werden, darunter Frettchen, Kamele, Schafe und Kaninchen. Auch Nerze in einer niederländischen Pelzfarm waren infiziert. Völlig immun hingegen zeigten sich in den Versuchen Hühner, Enten, Meerschweinchen, Schweine, Mäuse und Ratten.
Meldepflicht in Deutschland für Haus-und Zootiere
Trotz der verschwindend geringen möglicherweise infizierten Tieren plant das Landwirtschaftsministerium eine Meldepflicht für alle vom Menschen gehaltenen Tiere laut Meldungen am 15.6.2020. Die geplante Meldepflicht richtet sich an Tierärzte, Behörden und Teststellen.
Zweite Welle in China: Lachs im Verdacht
Mitte Juni 2020 machte die Meldung einer zweiten Sars-Cov-2 Welle in Peking die Runde. Laut Angaben chinesischer Behörden gehen die neuen Infektionen auf den Xinfadi-Gemischtmarkt zurück, auf dem neben Gemüse auch Fleisch und Fisch wie Zuchtlachs aus Norwegen, den Farörer Inseln (Dänemark), Chile, Australien und Kanada. Chinesische Ermittler wollen den Ursprung der neuen Coronainfektionen auf einem Hackbrett, auf dem Lachs zerteilt wurde ausgemacht haben. Ob Fische das Virus übertragen können wird von Forschern momentan als unwahrscheinlich angesehen: als wahrscheinlicher gilt Medizinern, dass der Fischhändler oder ein Mitarbeiter infiziert war und beim Zerteilen des Lachses das Virus auf das Hackbrett und in Folge auf weitere Menschen übertragen hat.
Remdesivir
Das ursprünglich für Ebola entwickelte Medikament Remdesivir wird als ein Hoffnungsträger in der Behandlung von COVID-19 betrachtet und wurde im Schnellverfahren in einigen Ländern wie den USA zugelassen. Der in Remdesivir enthaltene Wirkstoff hat seit einiger Zeit gezeigt, dass er bei der unheilbaren FIP-Erkrankung bei Katzen effektiv ist.
Wir bemühen uns seit Beginn der Coronapandemie darum, mit unserer Berichterstattung dazu beizutragen, dass weniger auf der Ebene der "Stimmungsmache" Informationen geteilt und verbreitet werden, sondern die Fakten, wie sie bisher bekannt sind, mithilfe von seriösen validen Quellen zusammengetragen und wo möglich von Fachexperten kommentiert und eingeordnet werden.
Notes [i] There is no evidence that animals play a role in the transmission of COVID-19 to people other than the initial event in the Wuhan market, and no evidence that any person has been infected with COVID-19 in the US by animals, including by pet dogs or cats.[i].