Katzenschutz Jamaika

Die Karibikinsel mit ihren eindrucksvollen langen Sandstränden und den türkisfarbenen Buchten ist kein Paradies für Katzen. Diese werden auf der Insel eher verachtet als geliebt und die meisten jamaikanischen Samtpfoten darben ein karges Leben auf der Straße, mangelernährt und ständig umgeben von Gefahren.

Aber es gibt Hoffnung: Im Zuge der Coronapandemie wurden mehr und mehr Katzen auch als eine Art Haustier mit ins Haus bzw. die Wohnung gelassen. Jamaikanische Tierärzte und Tierärztinnen sehen vor allen in den größeren Städten Kingston, Spanish Town und Montego Bay Katzen, deren Halter Fragen zur Gesundheit und zum Katzenverhalten haben. Tiermedizinische Versorgung von Hauskatzen durch Katzenhalter ist eine relativ neue und positive Entwicklung.

Viele Menschen auf Jamaika haben aus mystischen Glaubenssätzen und überlieferten Traditionen Angst vor Katzen und/oder sind ihnen negativ gegenüber eingestellt.Einige der Überlieferungen muten wie Geschichten aus Grimms Märchenbüchern an, andere wie der Glaube, dass schwarze Katzen Unglück bringen sind auch leider noch in unserern Kulturen bekannt.

Es liegen weder Daten zur Populationsgröße von Hauskatzen in Jamaika noch zur Frage, wieviele Katzen die Insel ökologisch verkraften kann. Viele Katzen leben außer in einigen Touristenorten und Hotelanlagen eher im Verborgenen, so dss auch Schätzungen sehr schwierig sind. 

Wachstum freilebender unkastrierter Katzenpopulationen

Ohne Populationsmanagement können Katzenpopulationen mit ausreichenden Ressourcen laut Miller et al 2014 um 18-20% pro Jahr wachsen.Eine Hotelpopulation von 100 Katzen würde demnach im folgenden Jahr 118-120 Katzen betragen. Nassar und Mosier kamen 1982 zu dem Ergebnis, dass in ihrem Untersuchungsgebiet 88% der Kätzinnen kastriert sein müssen, um die Population stabil zu halten.

Im Rahmen der Coronapandemie sind auch in Jamaica auch mehr Katzen als Haustiere von Menschen aufgenommen worden, Tierärzte auf der Insel werden jetzt auch mit Fragen zu Katzen als Haustiere konfrontiert. Deswegen wird im Juni 2022 die erste Weiterbildung für jamaikanische Tierärzte und Tierärztinnen der Jamaica Veterinary Medical Association sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im jamaikanischen Katzenschutz zu Katzen durch Birga Dexel und das Cat Institute stattfinden.

Können Katzen aus Jamaika adoptiert werden?

Die Adoption einer jamaikanischen Katze ist extrem schwierig. Um eine Katze einzuführen verlangen die meisten Länder den Nachweis einer gültigen Tollwutimpfung. Jamaica ist wie Deutschland frei von terrestrischer Tollwut und es durften lange Zeit keine Tollwutimpfungen eingeführt und gespritzt werden. Bei einer Blutbestimmung wäre es schwierig gewesen zu unterscheiden, ob die Katze gegen Tollwut geimpft oder infiziert ist. Folglich konnten Katzen aus Jamaica auch nicht in die meisten Länder ausgeflogen werden. Die USA stellten immer schon eine  Ausnahme dar, da für die Einreise keine Tollwutimpfung notwendig ist. Adoptanten aus Europa mussten deswegen in der Vergangenheit über den Umweg der USA gehen und die Katzen dort gegen Tollwut impfen und die Katzen für benötigte Wartezeit nach der Impfung vor Ort lassen. 

Im Straßenbild Jamaikas sieht man egal ob am Strand, in der Stadt oder in den Bergen freilebende Straßenhunde, die auf der Insel als Jam Pups (Jamaican Puppies), aber auch als Mongrels bezeichnet werden. Mongrel steht für Mischlingshunde und der Ausdruck wird oft in einem abschätzigen Kontext benutzt im Vergleich zu reinrassigen Hunden. Um die negative Konnotion der Bezeichnung Mongrel zu vermeiden hat eine Tierschutzorganisation um Tammy Browne die Msichlingsterrier in "Royal Caribbean Terriers" umbenannt.

Können Katzen aus Jamaika adoptiert werden?

Die Adoption einer jamaikanischen Katze ist extrem schwierig. Um eine Katze einzuführen verlangen die meisten Länder den Nachweis einer gültigen Tollwutimpfung. Jamaica ist wie Deutschland frei von terrestrischer Tollwut und es durften lange Zeit keine Tollwutimpfungen eingeführt und gespritzt werden. Bei einer Blutbestimmung wäre es schwierig gewesen zu unterscheiden, ob die Katze gegen Tollwut geimpft oder infiziert ist. Folglich konnten Katzen aus Jamaica auch nicht in die meisten Länder ausgeflogen werden. Die USA stellten immer schon eine  Ausnahme dar, da für die Einreise keine Tollwutimpfung notwendig ist. Adoptanten aus Europa mussten deswegen in der Vergangenheit über den Umweg der USA gehen und die Katzen dort gegen Tollwut impfen und die Katzen für benötigte Wartezeit nach der Impfung vor Ort lassen. 

Die spanische Hotelkette RIU ist in Jamaika mit sechs Fünfsterne Hotelanlagen in Ocho Rios (Hotel Riu Ocho Rios), Negril (Hotel Riu Palace Tropical Bay; Hotel Riu Negril) und Montego Bay (Hotel Riu Montego Bay; Hotel Riu Reggae und Hotel Riu Palace) vertreten. Das 1953 von der Riu Familie als kleiner Familienbetrieb auf der Baleareninsel Mallorca von der Familie Riu gegründete Unternehmen besitzt heute über 100 Hotels in 20 Ländern und belegt den 32.Platz im internationalen Hotelkettenranking. Im Rahmen der Katzenprojektreise 2022 wurden in allen Riu Hotelanlage in Ocho Rios und Montego auf und um die Hotelgelände ansässige Katzen eingefangen, tiermedizinisch versorgt, kastriert und wieder in ihren angestammten Revieren freigelassen. Die Hotels haben für die Katzen Futterstellen (Katzencafes) eingerichtet, an denen sie täglich mit frischem Futter und Wasser versorgt werden.

Katzen können Überträger von Zoonosen sein, wenn auch in weitaus geringeren Ausmaß als manche anderen Arten. Zoonosen sind Erkrankungen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Die meisten felinen Erkrankungen sind nur für Katzen gefährlich. Auf Jamaica gibt es keine terrestrische Tollwut, wie bei uns in Deutschland auch. Eine in Jamaica vorkommende zoonotische Erkrankung ist die Leishmaniose.

Katzen gelangten wahrscheinlich zur Zeit der kolonialen Eroberungen auf die Insel. Auf britischen Schiffen wurden wie auf denen anderer Nationen häufig Schiffskatzen gehalten. Diese sollten den durch Ratten und Mäuse verursachten Schaden an den Nahrungsvorräten sowie an Schiffsseilen und -tauen begrenzen. Zudem trugen sie dazu bei, die Übertragung möglicher Krankheitserreger durch Nagetiere auf den Menschen zu verhindern. Vn Katzen übertragene Zoonosen sind eher selten.

 

 

Hintergrundbild: © Agnes Hanning/Together
BG-Image